Tipps für den Essay OdA KT
Vorlagen und Beispiele aus der Praxis für deinen Erfolg beim Branchenzertifikat OdA KT
Das Ziel des Essays ist es, sich intensiv mit dem Beruf der Komplementärtherapeutin auseinanderzusetzen. Dabei soll ein selbstgewähltes Thema aus der Komplementärtherapie im Mittelpunkt stehen und aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden.
Schritte zur Erstellung des Essays:
# 1 Thema wählen:
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Wähle ein Thema oder eine Fragestellung, die einen direkten Bezug zur Komplementärtherapie hat.
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Dein Thema sollte praxisbezogen sein und aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet werden.
Tipps:
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Überlege zuerst welche Themen in deinem Praxisalltag oft auftreten. Bei welchen Themen hast du viel Erfahrung?
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Erstelle ein Mindmap auf Papier, so kannst du all deine Erfahrung mit Farbe und Bewegung darstellen.
# 2 Zwei Kompetenzen auswählen:
Wähle zwei Handlungskompetenzen aus der Kategorie „Komplementär-therapeutisch handeln“ (A1 bis A4). Eine der beiden Kompetenzen muss A2 (Bearbeiten) oder A3 (Integrieren) sein.
Fürs bessere Verständnis:
Die Kompetenzen A1–A4 beschreiben die wichtigsten Fähigkeiten, um die einzelnen Phasen des KT-Prozesses (Begegnen, Bearbeiten, Integrieren und Transferieren) in der Praxis umzusetzen. Reflexionsfragen helfen dabei, die eigenen Kompetenzen und Entwicklungsmöglichkeiten zu erkennen.
Für die Kompetenz A1 in der Phase „Begegnen“ findest du hier eine Vorlage mit passenden Leitfragen:
# 3 Praxisbeispiele einbauen:
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Beschreibe anhand konkreter Beispiele aus deinem Praxisalltag, wie du die gewählten Kompetenzen umsetzt. Hierbei ist es wichtig, die Interaktion zwischen dir und den Klienten konkret zu beschreiben.
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Zeige, wie dein Handeln mit dem gewählten Thema zusammenhängt.
Beispiel für die Arbeit mit Ressourcen für das Thema "Bewusste Selbstregulation zur Stressbewältigung":
Herr M., 45 Jahre alt, kommt in die Therapie, weil er sich im Job oft überfordert fühlt und an sich selbst zweifelt. Ich erkunde mit ihm seine bisherigen Erfolge und frage: „Gab es schon einmal eine schwierige Situation, die Sie gut bewältigt haben?“ (vorhandene Ressourcen erfragen) Herr M. erinnert sich daran, wie er vor einigen Jahren eine herausfordernde Präsentation gehalten hat und trotz anfänglicher Nervosität viel positives Feedback erhielt. Durch mein Nachfragen erkennt Herr M. welche Strategien ihm damals geholfen haben – dies waren eine gute Vorbereitung und bewusste Atemtechniken. Ich lade ihn ein, sich in seinen Körper hineinzuspüren und wahrzunehmen, wo sich die Anspannung zeigt. Anschließend probiert Herr M. seine bewährte Atemtechnik aus, sodass er direkt erlebt, wie er sich in stressigen Momenten selbst regulieren kann. (Positives Erleben der bewussten Selbstregulation)
# 4 Bezug zur Komplementärtherapie herstellen:
Erkläre, wie dein Thema ganz praktisch und konkret (s. Beispiel) mit den Grundlagen, Zielen und Prinzipien der Komplementärtherapie verbunden ist. Genauere Informationen zu Zielen, Prinzipien und Fokus findest du in den Unterlagen der OdA KT zum Berufsbild und den Grundlagen der Komplementärtherapie.
Beispiel: Erkennen geeigneter Verhaltensweisen zur Stressverminderung zum Thema "Bewusste Selbstregulation zur Stressbewältigung":
Im folgenden schildere ich ein Beispiel in dem sichtbar wird, wie ein gelingender Dialog mit der Klientin diese in ihrer Selbstermächtigung bestärkt:
In der dritten Therapiesitzung berichtet Frau K., dass sich ihr Schlaf deutlich verbessert hat. Sie stellt fest, dass sie in den letzten Nächten erholsamer schläft und sich dadurch weniger überfordert fühlt.
Ich frage nach, woran sie diese Veränderung bemerkt. Frau K. erklärt, dass sie morgens nicht mehr so erschöpft aufwacht und tagsüber entspannter ist. Sie vermutet, dass dies einen großen Einfluss auf ihr allgemeines Wohlbefinden hat.
Ich erkundige mich, ob sie bewusst etwas verändert hat, dass zu dieser Verbesserung beiträgt. Daraufhin erzählt Frau K., dass sie begonnen hat, abends mehr zur Ruhe zu kommen – sie liest keine Mails mehr vor dem Schlafengehen und wendet regelmäßig die Atemübung aus der letzten Sitzung an. Frau K. hat damit eine Möglichkeit für den Transfer in ihren Alltag gefunden. Jetzt ist es mir wichtig sie darin zu bestärken und die Nachhaltigkeit zu sichern:
Ich würdige ihre Erkenntnis und schlage vor, gemeinsam zu überlegen, wie Frau K. diese positiven Veränderungen langfristig beibehalten und noch weiter vertiefen kann. Frau K. nickt und lächelt. Ich vermute, sie fühlt sich motiviert, weiterhin auf einen guten Schlaf und mehr Selbstfürsorge zu achten.
#5 Reflexion und Schlussbetrachtung:
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Überlege, welche Erkenntnisse du aus der Auseinandersetzung mit dem Thema gewonnen hast.
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Beschreibe, wie sich deine Sichtweise oder dein therapeutisches Handeln dadurch weiterentwickelt hat.
Das Essay soll keine rein theoretische Beschreibung oder klassische Falldarstellung sein. Vielmehr geht es darum, dein eigenes therapeutisches Handeln zu reflektieren und deine Erfahrungen mit der Komplementärtherapie in einem strukturierten Text darzustellen.
Fällt es dir schwer, ein Thema zu finden oder den nächsten Schritt im Schreibprozess zu gehen? Keine Sorge – ich unterstütze dich individuell und gezielt. Erfahre hier, wie mein Schreibcoaching dir weiterhelfen kann: